Tag 3 – Die Lauferei beginnt

Der dritte Tag war dann der eigentliche Beginn der Lauferei, nachdem wir in der Nacht bereits gegen 23:30 zum ersten Mal aufgeweckt wurden.

Es brannte nämlich ganz in der Nähe unseres Hotels ein anderes ab. Und keiner wusste zunächst, warum es überhaupt brannte. Die drei Geschichten waren alle mehr oder weniger glaubwürdig, die sicherlich unangenehmste war, dass Maoisten wohl kein Schutzgeld erpressen konnten und kurzerhand das Hotel angesteckt hatten. Am Ende einigten wir uns darauf, dass ein Kurzschluss die Ursache war.

Die Wege sahen nicht immer so aus, diese ganz spezielle Stelle war aber nach den ungefähr 3 Wochen unserer Tour nicht mehr da, ein Erdrutsch hatte sich der Sache angenommen.

Sehr skeptisch war ich auch bei den Erzählungen über die verschiedenen Hängebrücken, aber so schlimm war’s dann gar nicht. Die Brücke auf dem Bild war eine der schlechteren.

Tag 2 – Lukla

Flug nach Lukla (ca. 2.800m), Ausgangspunkt fast aller Trekking-Touren im Khumbu-Gebiet

Am Freitag den 13. ging’s dann mit einer 20sitzigen Twin Otter von Kathmandu nach Lukla. „Die“ Ausgangsbasis für praktisch alle Trekkingsturen im Khumbu-Gebiet. Trotz des belasteten Datums konnte uns nie etwas passieren: Die Fluggesellschaft heißt Yeti-Airlines. Der ca. einstündige Flug verlief ohne Zwischenereignissen und noch dazu sehr ruhig.

Im Hintergrund sieht man schon die Himalaya-Gipfel und es lässt sich auch erahnen, dass dieses Gebirge ein bisschen größer ist als die Alpen.

Lukla liegt auf ca. 2.840m Höhe, das kann bei manchen Leuten schon zu Problemen führen, aber da wir ja vorher auch noch in der Schweiz waren, haben wir nur die dünne Luft gemerkt, aber sonst nichts.

Die Landebahn wurde etwa eine Woche vor unserer Ankunft asphaltiert. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass eine Landung nur bei entsprechendem Wetter und freier Sicht möglich ist. Wir hatten so gutes Wetter, dass man die Piste schon aus der Luft deutlich sehen konnte.

Die Besonderheiten der Landebahn: ca. 600m lang, ziemlich steil, am Anfang Abhang, am Ende Berg.

Wenn man aus der uns bekannten Zivilisation zum ersten Mal in ein Land kommt, in dem das durchschnittliche Jahreseinkommen bei etwa 180 Dollar liegt, merkt man wie „gut“ es uns geht. Für mich war es schon eine große Umstellung, aber mit einer gewissen Lockerheit schafft man die Umstellung sehr gut. Ich muß zugeben, daß ich schon dachte, daß es eigentlich nicht viel schlimmer werden könnte, naja, viel war es wirklich nicht…

Aber immerhin hatten wir hier noch eine echte Toilette mit Wasserspülung! Eine Eigenheit: das Klopapier wird nicht mit in der Schüssel entsorgt, sondern in einem separaten Eimer. An den Geruch gewöhnt man sich zwar nicht wirklich, aber irgendwann ist es nicht mehr so schlimm.

Eigentlich geht man am Tag der Ankunft in Lukla direkt nach Phakding weiter, da wir aber insgesamt genug Zeit eingeplant hatten und ohne Probleme in die Höhe kommen wollten, blieben wir an diesem Tag in Lukla und machten einen kleinen Stadtrundgang. Unter anderem haben wir uns die Grundschule angeschaut. Immerhin gibt es hier eine!

Die Schule beginnt normalerweise um 10 mit dem Morgenappell und der Morgengymnastik, aber zuvor wird durchgezählt.

Wenn man sich den Stadtplan anschaut, denkt man nicht gerade, dass sich das „Kaff“ Stadt nennen darf, aber wenn man erstmal die anderen Siedlungen gesehen hat… Lukla hat einen gewissen Luxus neben dem Flugplatz: elektrischen Strom und sogar Telefon.

Was man praktisch auch überall findet, sind mehr oder minder große Klöster und so hat auch Lukla eines und angeschlossen sogar noch eine Mönchschule.

Tag 1 – Ankunft in Kathmandu

Unser Abenteuer Nepal startete am 11. Juli 2001 abends in Frankfurt. Ein gemütlicher Flug mit Royal Nepal Airlines über Dubai, brachte uns nach elf Stunden Flug am nächsten Tag nach Kathmandu.

Aus dem Flugzeug hatte man über Nepal bereits einigermaßen Sicht auf ein paar hohe Himalaya-Gipfel, die über die Wolken ragen. Im Landeanflug konnte man dann noch das grüne Kathmandutal bestaunen.

Flughafen Dubai
Flughafen Dubai

Entsprechend sahen wir dann bei extrem hoher Luftfeuchtigkeit und fast genauso hohen Temperaturen aus.

Da an unserem Ankunftstag ein Generalstreik angesetzt war, wussten wir natürlich nicht genau, wie wir mit unserem Gepäck vom Flughafen zum Hotel kommen sollten. Wir konnten uns hier aber schon sofort auf unseren „Reiseleiter“ Kagi verlassen, der den Touristenbus für uns extra noch aufgehalten hatte. Allerdings kamen wir nicht bis direkt zu unserem Hotel und mussten noch ein paar Minuten zu Fuß zurücklegen, aber glücklicherweise bekamen wir hier schon unser Gepäck getragen.

Die 3 ¾ Stunden Zeitverschiebung im Sommer sind nicht zuviel, um gleich noch ein bißchen Sight-Seeing anzuschließen. Wir waren im Hotelviertel Thamel gleich auf der Suche nach einer Bank, um Reiseschecks umzutauschen. Aber auch die waren aufgrund des Generalstreiks natürlich geschlossen.

Also entschieden wir uns zuerst einmal die nepalesische Art und Weise der Stromversorgung zu erkunden. Und das Chaos am Strommast auf dem Bild war noch nicht das schlimmste, das wir in Kathmandu gesehen haben.